Der ultimative Weg aus der Nachhaltigkeitsfalle?
Eine der spannendsten Fragen im Rahmen der „Neuen Grünen Welle“ der Investmentfonds ist die nach einem wirklichen wissenschaftlichen Lösungsansatz des Nachhaltigkeitsproblems, weg von irgendwelchen Alibi-Ausschlusskriterien oder halbherzigen Optimierungsansätzen. Wo ist er also zu finden, der große thematische Ansatz, der uns wirklich final hilft unsere Welt zu heilen?
Wer intensiv sucht, stößt dabei unvermeidbar auf das Thema „Kreislaufwirtschaft“ bzw. „Circular Economy“, wo man sich auf keine einzelnen Themen der 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) fokussiert, sondern einen eigenen Wirtschaftskreislauf unterstützt.
Woher kommt die Idee der „Kreislaufwirtschaft“?
Aktuell wird weltweit jede Minute eine LKW-Wagenladung Plastik in den Weltmeeren entsorgt. Wie weit das schon heute geht, zeigten kürzlich Aufnahmen einer Plastiktüte aus dem „Mariannengraben“, dem tiefsten Punkt der Erde. Wenn das so weitergeht, wird es aus heutiger Sicht bereits 2050 mehr Plastik als Fisch in den Weltmeeren geben. Auch die globale Lebensmittelverschwendung ist – besonders mit Blick auf Gebiete der Erde, in welchen heute noch Mangelernährung und Hunger herrscht – extrem erschreckend. Jeden Monat werden 109 Millionen Tonnen an Lebensmitteln, das entspricht in etwa einem Drittel der Lebensmittel, die produziert werden, verschwendet. Dies entspricht umgerechnet etwa 778 Milliarden handelsüblicher Äpfel (a 140 Gramm und 7 cm Durchmesser). Aneinandergelegt ergibt das einen Strecke von 54,5 Millionen km. monatlich! Damit könnte man in weniger als 3 Monaten eine Brücke von der Erde zur Sonne bauen!
Ebenso fallen jedes Jahr weltweit schätzungsweise 92 Millionen Tonnen an Textilabfällen an. Das entspricht einem Müllwagen voller Kleidungsstücke, jede Sekunde. Ein nicht unerheblicher Teil davon ist ungebraucht und stammt von „Billiganbietern“ bis hin zu Luxuslabels. Diese wird beispielsweise in der Atacama Wüste „abgelegt“. Meist ist die Kleidung so sehr mit Chemikalien durch Bleichen und Bedrucken verseucht, dass sie als Sondermüll gilt und auf normalen Müllkippen gar nicht erst angenommen wird.
Die Kreislaufwirtschaft will sich diesem Trend der heute noch dominierenden linearen Wirtschaft, auch bekannt als „Wegwerfgesellschaft“, klar entgegensetzen. Denn heute ist es bisher in nahezu allen Wirtschaftsbereichen leider üblich, dass gewonnenen Rohstoffe verarbeitet werden und nach einer sehr begrenzen Nutzungsdauer einfach weggeworfen werden.
Mit dem Wachsen der Weltbevölkerung und der Angleichung der Lebensverhältnisse, ergibt sich zwangsweise ein zunehmender Verzehr der Ressourcen des Planeten. Mittlerweile dauert es statistisch bereits 1 Jahr und 8 Monate, um zu regenerieren, was wir in einem Jahr konsumieren. Wir leben beim Ressourcenverbrauch schon seit Jahren „auf Pump“.
Welche Idee steckt hinter der „Kreislaufwirtschaft“?
Die beteiligten Firmen der Kreislaufwirtschaft bemühen sich, Müll bereits vor Produktionsaufnahme in der Planung des Gesamtprozesses ganz von Anfang an zu vermeiden. Man verwertet dabei Nebenprodukte für die künftige Produktion unter Einsatz von erneuerbaren Energien und recycelten Materialien. Außerdem soll kaum, idealerweise sogar gar kein, Müll oder Umweltverschmutzung im Herstellungsprozess entstehen und der Natur damit ermöglicht werden, sich rasch zu regenerieren.
Die Kreislaufwirtschaft kann helfen, dem Klimawandel zu begegnen, indem die Emissionen aus Industrie, Landnutzung und Agrarwirtschaft verringert werden. Sie sorgt für eine Transformation der Materialnutzung in der Industrie sowie der Landnutzung.
Beispiel der Kreislaufwirtschaft:
Alles Fantastereien und Zukunftsmusik? Ganz und gar nicht.
Hier ein paar plastische Firmenbeispiele:
Carbios ist ein französisches Unternehmen für grüne Chemie, das auf enzymatische Bioprozesse spezialisiert ist. Recycling-Bioprozesse von Carbios für Kunststoffe bieten zum einen die Möglichkeit des Endlosrecycling von Kunststoffen. Was heute noch nicht perfekt möglich ist, da mit dem Einschmelzen von „Plastik“ immer ein leichter Qualitätsverlust einher geht. Zum Zweiten forscht man an der Wiedergewinnung der recycelten Materialien ohne Qualitätsverlust gegenüber den Ausgangsmaterialien um die Wiedereingliederung in den Produktionskreislauf zu erleichtern – und fördert diesen Prozess in seiner Gänze.
Das US Unternehmen Ball Corp ist Hersteller von Aluminiumdosen. Aluminiumdosen sind zu 100 % recycelbar und können ohne Qualitätsverlust unendlich oft recycelt werden. Nur aufgrund seines fehlenden spezifischen Gewichtes wird Aluminium deshalb nicht sogar als Edelmetall gewertet.
Angesichts einer weltweiten Recyclingquote von 60 % handelt es sich um die häufigste recycelte Art der Getränkeverpackung weltweit. Die Dosen können in nur 60 Tagen recycelt und wieder dem Einzelhandel zugeführt werden. Dazu sind Aluminium-Dosen stapelbar und daher kostengünstig zu transportieren. Außerdem können Alu-Dosen schneller gekühlt werden, was Energie spart.
Aber auch Software- und IT-Technik kommt zum Einsatz. Ein Beispiel ist die Autodesk Incorporation. Sie ist führender Anbieter von Maschinenbau-Anwendungssoftware, der darauf abzielt, den Engineering-Prozess von Design und Build digital zu bearbeiten und die Branche weiter in die Cloud zu verlagern. Damit soll bereits in der Planungsphase so viel als möglich an Simulationen per Computer geschehen, um so früh als möglich den Materialaufwand- und Einsatz zu minimieren. Ziel ist es, dem Baugewerbe (einer der am wenigsten digitalisierten Branchen), dabei zu helfen, den Übergang zur Digitalisierung zu beschleunigen und zu vollziehen und die Produktivität damit zu steigern.
Die französische Firma Veolia hat sich auf Wasser- und Abfallwirtschaft sowie Energiedienstleistungen spezialisiert. Dabei fokussiert sich das Unternehmen auf Wasserverbrauch & Abfallrecycling, da die Wiederverwendung von Wasser 10x weniger Energie als die Entsalzung erfordert. Veolia versorgt weltweit 100 Mio. Menschen mit Trinkwasser, entsorgt das Abwasser von 71 Mio. Menschen[6] und betreut 40.000 Industriekunden.
In der Kreislaufwirtschaft stehen Themen wie Recycling, Forschung und Entwicklung von Materialien und deren Beschaffenheit zur häufigen Wiederverwertbarkeit (Beispiel Plastik), frühzeitiges Planen des Materialeinsatzes im Produktionsprozess (mit den Fragestellungen „welches“ und „wieviel“) um Abfall zu vermeiden und die Recyclingquote möglichst hochzuhalten im Mittelpunkt. Auch Umweltschutz wie Wasserreinhaltung, Rückgewinnung und Aufbereitung sind wichtige Bausteine. Kurz: Die Circular Economy strebt auf ganz unterschiedliche Arten an, gewonnene Rohstoffe so lange und effizient wie möglich im Wirtschaftskreislauf integriert zu lassen und Müll und Abfall gering zu halten.
Ein lobenswerter Ansatz – doch kann man auch als Kapitalanleger darauf setzen?
Ein Fonds, der sich als Artikel 9 Fonds ganz auf die Circular Economy fokussiert, ist der Mediolanum Best Brands Circular Economy Opportunities Fund (WKN: A3C9ZT), der als einer der ersten am Markt genau auf dieses spannende Zukunftsthema seine Aktien-Strategie ausrichtet. Als Core-Manager wurden Pictet und KBI Global Investors gewonnen – beides international erfahrene Pioniere im „Green Investing“ die jeweils 40% des Portfolios verantworten. BlackRock ergänzt als Satelliten-Manager das Team. BlackRock bringt in seiner Expertise der „Ellen McArthur Foundation“ (EMF) mit ein. Die EMF hat sich seit Jahren unter anderem der Circular Economy beim speziellen Thema „Plastik“ gewidmet. Rund 200 Unternehmen haben die New Plastic Economy Global Commitment (Globale Verpflichtung zu einer neuen Kunststoffwirtschaft) von EMF unterschrieben, darunter Nestlé, Adidas und L’Oréal.
Die Fondsidee erlebte einen wahren Begeisterungssturm bei den Anlegern. Brandneu am 3.2.2022 in Deutschland gestartet, verwaltet der Fonds nur einen Monat später schon 60 Millionen € Fondsvolumen. Kein Wunder, denn das Multi-Manager-Haus Mediolanum International Funds unterstrich parallel dazu auch noch einmal, dass dieser spezielle Fonds zukünftig absolut im Fokus der Bemühungen stehen wird.
Auch für Berater ist der neue Fonds lukrativ. Liegt die gezahlte Bestandsvergütung auf Plattformebene doch um die 1% p.a.. Somit eine echte Win-Win-Situation für Umwelt, Investor und Berater.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, der stetig zunehmenden Nachfrage nach endlichen Ressourcen und des erhöhten Abfallaufkommens das herkömmliche lineare Modell von „Take-Make-Waste“ (Nehmen-Herstellen-Wegwerfen) wohl eindeutig ausgedient hat. Die Bemühungen nach der Kreislaufwirtschaft als finale Lösung, wird mittlerweile von Faktoren wie regulatorische Vorschriften, Gesellschaft und Wirtschaft angetrieben. Die Einführung des Konzepts der Kreislaufwirtschaft wird zu neuen Geschäfts- und langfristigen Investitionsmöglichkeiten führen. Der Fonds Mediolanum Best Brands Circular Economy Opportunities bietet dem Konsumenten darüber die Gelegenheit, das Thema „echte“ Nachhaltigkeit aus seinem Alltag auch gewinnbringend in das eigene Depot zu bringen. Eine schöne Symbiose.
Mehr Informationen zum Thema Kreislaufwirtschaft und zum Fonds finden Sie hinter diesem extrem lehrreichen und unterhaltsamen kurzen Film (7 Minuten) hinter diesem QR-Code.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.