Die Kenner unter uns wissen sofort wovon ich spreche, schließlich gelten Warren Buffet und sein kongenialer Partner Charlie Munger zu den Stars an der Börse und das schon über Jahrzehnte.
Seit der „Corona-Eskalation“ an den Märkten scheint aber „Sand im Getriebe“ der beiden ausgebufften Herren zu sein – schließlich es hat der marktbreite Index für die US-Börse, der S&P 500, bereits bis auf knapp 5% wieder an den Stand zu Jahresanfang geschafft, während die Notierung der Unternehmens der beiden Herren, Berkshire Hathaway, noch etwa 22% im Minus steht.
Ist das gerechtfertigt? Mmmmh!
Bei den Recherchen zum Unternehmen stellen wir fest, dass die Firma über umfangreiche Aktivitäten im Versicherungsbereich verfügt, hier die Schadensquote historisch immer unter 100% hält (bei Einnahmen von ca. 125 Mrd. Dollar werden nur Schäden von 70 bis 120 Mrd. Dollar beglichen. Die Prämien bringen unter dem Strich also stetig Cash und das muss angelegt werden. Über die letzten Jahrzehnte hat Berkshire sich dann an diversen Unternehmen, durchaus namhaft beteiligt, so hält man z.B.:
- 18,7% von American Express, Wert ca. 13 Mrd.
- 9,3% von Coca Cola, Wert ca. 17 Mrd.
- 6% von Apple, Wert ca. 85 Mrd.
Dazu kommen „unzählige“ Beteiligungen an nicht Börsen-notierten Firmen (z.B. ist man einer der größten Betreiber von Frachteisenbahnen in den USA). Die Bewertung der Substanz von Berkshire ist also nicht ganz einfach – bei rund 250 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung machen aber alleine die o.g. Beteiligungen schon 115 Mrd. bzw. 46% aus. Unabhängige Schätzungen messen den „Railways“ einen Wert von 50 Mrd. bei, wenn wir die Versicherungssparte dann mit der Marktkapitalisierung einer Münchener Rück vergleichen, liegt auch deren Wert bei mindestens 40 Mrd. Dollar, so dass sich hier alleine schon eine Substanz von > 200 Mrd. ergibt. Dazu kommen noch sehr viele kleinere Firmen, die im Wesentlichen über eine gute Marktposition in der jeweiligen Branche verfügen, entsprechend profitabel bzw. Cash-Flow-positiv sind. Ach ja, ganz vergessen – über die Berkshire Energy Tochter ist man auch noch einer der größten Versorger in den USA – noch was, klar doch: die 2019er Bilanz weist noch Cash aus – ganze 120 Mrd. Dollar.
Warum nun steht die Aktie nicht höher? Die Vermutung liegt nahe, dass die Erklärung mehrstufig ist:
- Zuletzt titelte das Magazin Capital: „Warren Buffet nervt seine Aktionäre mit Nichtstun“;
- 2017 hat man begonnen, eigene Aktien zurückzukaufen (rund 3 bis 5 Mrd. pro Quartal) – Begründung die Diskrepanz zwischen innerem Wert (der Beteiligungen s.o.) und Börsenkurs; den Analysten ist das zu wenig;
- Die beiden Herren sind „in die Jahre gekommen“, Buffet, Jahrgang 1930, Munger 1924; allerdings sind seit einigen Jahren Nachfolger eingearbeitet, mit Verantwortung für große Teile des Portfolios ausgestattet;
- Nicht alle Zukäufe der letzten Jahre waren erfolgreich;
Unter dem Strich erscheint Berkshire aus unserer Sicht aufgrund der breiten Streuung nach Branchen und Größenklassen sehr gut austariert, genauso, wie wir uns ein erfolgreiches Portfolio vorstellen – den aktuellen Bewertungsabschlag halten wir deshalb für – nicht falsch verstehen, das ist hier jetzt in KEINSTER WEISE eine Kaufempfehlung – zu hoch.
Also in so weit: alles klar bei Warren und Charlie.
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Bild von Markus Winkler auf Pixabayck