Es ist eine ewig junge Diskussion: Welche Stilrichtung im Investmentbereich verspricht die größere Performance, „Growth“ oder „Value“? Naturgemäß haben sich Fondsmanager als Vertreter ihrer Glaubensrichtung auf die jeweilige Idee spezialisiert. Aber es gibt unter den Akteuren nicht ausschließlich die „entweder/oder“-, sondern auch die „sowohl/als auch“-Vertreter.
Einer dieser „Alleskönner“ scheint Fabian Förtsch von der Börsenmedien AG zu sein. Er zeichnet beratend verantwortlich für zwei Fonds, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
den Patriarch Classic TSI (WKN:HAFX6Q) und den Patriarch Classic Dividende 4 Plus (WKN HAFX6R).
Steht der Patriarch Classic TSI eher für Wachstumswerte, so befinden sich im Patriarch Classic Dividende 4 Plus eher Value-Titel. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, werden beide Fonds nachfolgend einmal vorgestellt. Schauen wir Fondsberater Fabian Förtsch nachfolgend also einmal über die Schulter. Beginnen wir mit dem beliebten TSI-Fonds:
Wissenschaftlich erwiesen – dieses System findet die stärksten Aktien
Weltweit gibt es ungefähr 50.000 Unternehmen, die an einer Börse gelistet sind. Der Anleger hat somit die Qual der Wahl, in diesem sehr großen Angebot an Aktien die richtige Aktie zu finden. Sicherlich eine sehr schwierige Aufgabe. Abhilfe kann hier ein computergestütztes, regelbasiertes System schaffen, welches aus einem Aktienuniversum die stärksten Aktien herausfiltern kann.
Dieses System wendet der Patriarch Classic TSI Fonds (WKN: HAFX6Q) an. Die Besonderheit dieses Fonds ist es, dass hier nicht der Fondsmanager nach seiner persönlichen Meinung und Einschätzung die Aktienauswahl vornimmt, sondern dass dies mit Hilfe einer technischen Momentum-Strategie automatisch und regelbasiert geschieht.
Grundlage hierfür ist die „Relative Stärke“, ein Begriff der aus der Technischen Analyse stammt. Urvater dieser wissenschaftlich fundierten Strategie ist der amerikanische Wissenschaftler Robert A. Levy. Seine Untersuchungen ergaben, dass sich trendstarke Aktien über einen längeren Zeitraum meist besser entwickeln als der zugrunde liegende Index. Dieses Konzept wurde dabei eigens für den Patriarch Classic TSI Fonds angepasst und optimiert.
Das Aktienuniversum des Fonds beschränkt sich auf die Unternehmen aus DAX 40, MDAX, TecDAX und Nasdaq 100. Dabei wird das Konzept der „Relativen Stärke“ im Investment-prozess wie folgt umgesetzt: Aus dem oben genannten Aktienpool ordnet der Trend-Signal-Indikator jeder Aktie basierend auf ihrer Performance eine Zahl zwischen 0 und 100 zu. Je größer die Zahl, desto höher die Trendstärke und desto besser die Performance. Aktien aus DAX 40, MDAX und TecDAX mit einem TSI-Wert unter 70 und Aktien aus dem Nasdaq 100 unter 65 werden aussortiert und durch neue Unternehmen mit einem TSI-Wert über 80 ergänzt.
Die Regulatorik des Fonds besagt, dass mindestens 51 Prozent des Vermögens in Aktien investiert sein müssen. Sollte es zu einer längeren Korrektur an den Märkten kommen, darf der Fonds zu Absicherungszwecken Derivate und Zertifikate mit Derivatebestandteilen einsetzen.
Die trendstärksten Aktien kamen in der Vergangenheit meist aus dem Technologiesektor. Das bedeutet, dass Unternehmen aus dem Nasdaq 100 einen Schwerpunkt im Fonds bilden. Kommt es im Nasdaq 100 zu Kurseinbußen, wird das natürlich auch die Performance des Fonds beeinflussen. Da nicht auszuschließen ist, dass der aktuelle Bärenmarkt weiter anhält, ist die Cashquote des Fonds aktuell auf mehr als 25 Prozent hochgefahren.
Das regelbasierte Investieren auf längere Sicht funktioniert, zeigt die erfreuliche Entwicklung seit Fondsauflage vor knapp 9 Jahren sehr deutlich (Stand 30.11.22):
Trotz zweier erheblicher Krisen in jüngster Zeit stehen hier immer noch netto 7,6% p.a. seit Fondsauflage vor knapp 9 Jahren zu Buche, oder ein Gesamtergebnis von +91%.
Börse ist jedoch keinesfalls eine Einbahnstraße, Investoren müssen immer mit Rückschlägen an den Kapitalmärkten rechnen. So belastete die Corona-Pandemie die Aktienmärkte weltweit. Von Mitte Februar 2020 bis Mitte März 2020 gab es erhebliche Kursverluste. Der DAX 40 verlor in dieser Zeit knapp 40 Prozent, der Nasdaq 100 nahezu 30 Prozent. Der Patriarch Classic konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen und verlor in diesem Zeitraum knapp 33 Prozent. Ähnlich sieht es in 2022 aus, wo der Auslöser des starken Marktrückganges der Ukraine-Konflikt war. Jedem Investor muss klar sein, dass diese negativen Marktschwankungen auch in einem Fonds nie auszuschließen sind. Umso wichtiger ist es, bei der Geldanlage in Fonds immer langfristig zu denken. Die negativen Marktschwankungen, wie aktuell, gilt es eher als Einstiegschance in ein Investment zu betrachten.
Der Fonds ist besonders für Anlegerinnen und Anleger geeignet, die langfristig in Aktien investieren möchten. Langfristig bedeutet dies, dass man einen Anlagehorizont von mindestens 10 bis 15 Jahren haben sollte. Der Patriarch Classic TSI Fonds handelt nach regelbasierten und mathematischen Vorgaben und vermeidet dadurch emotionale Käufe und Verkäufe. Der Fonds ist bei den meisten Brokern ab einem monatlichen Betrag von 25 Euro sparplanfähig. Damit bietet der Fonds langfristig die Möglichkeit, für das Alter oder auch für das Studium der Kinder vorzusorgen. Einmal eingerichtet, muss man sich um nichts mehr kümmern.
Völlig anders dagegen die Grundidee hinter dem Patriarch Classic Dividende 4 Plus, den wir nun betrachten:
Patriarch Classic Dividende 4 Plus: 36 Prozent Ausschüttungen seit Auflage!
Das aktuelle Börsengeschehen ist geprägt von geopolitischen Risiken, Rezessionsgefahren, Zinssorgen und erhöhter Marktvolatilität. Gerade in diesen unsicheren Zeiten können Dividenden einen wichtigen Beitrag zu einem stabilen und langfristigen Vermögensaufbau liefern.
Die Hauptsaison der Dividendenzahlungen in Deutschland beginnt im Frühjahr eines Jahres. 2021 wurden beispielsweise laut Statista 1.472 Milliarden US-Dollar an Dividenden ausgeschüttet, knapp 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Für den Anleger besteht die Schwierigkeit, aus einer großen Anzahl von Aktien die richtigen Dividenden-Aktien herauszufiltern. Der Patriarch Classic Dividende 4 Plus Fonds – WKN HAFX6R – nimmt dem Anleger diese Arbeit ab. Der Fonds setzt dabei auf Unternehmen, die über eine langjährige Dividendenhistorie verfügen und auch in der Zukunft die Chance haben, kontinuierlich Dividendenzahlungen zu leisten.
Die Zahl „4“ hat in doppelter Hinsicht Bedeutung. Bei den meisten Dividendenfonds ist es üblich, einmal im Jahr eine Dividende zu zahlen. Anders beim Patriarch Classic Dividende 4 Plus. Der Fonds zahlt viermal pro Jahr Einnahmen aus Dividenden aus. Dabei wird eine jährliche Gesamtausschüttung von vier Prozent angestrebt (also 4 x 1% je Quartal).
Im Januar 2023 wurde zuletzt wieder 1 Prozent an den Anleger für das abgelaufene vierte Quartal 2022 ausgeschüttet, seit Auflage des Fonds im Jahr 2014 konnten Anleger damit bereits von 36 Prozent Auszahlung profitieren. In keinem Jahr wurden weniger als 4 Prozent ausgeschüttet. Gegenüber den großen Indizes kann sich der Dividende 4 Plus sehr gut behaupten. Auf Zwei-Jahressicht (Stand Ende November 2022) schneidet der Fonds zum Teil erheblich besser ab als der Euro Stoxx 50 oder der DAX 40. Während der Fonds über diesen Zeitraum netto beachtliche 9,27% p.a. für seine Investoren erwirtschaftet, bringt es der Euro Stoxx 50 auf lediglich 6,55% p.a. und der DAX 40 sogar nur auf 4,08% p.a. Ertrag. Was für ein Unterschied über einen nur so kurzen Zeitraum, wie zwei Jahre.
Ein Gedanke zum Schluss
Nicht nur Fondsmanager, wie Fabian Förtsch, müssen flexibel sein. Ebenso die Anleger. Ganz besonders, wenn es um den gerade vom Markt favorisierten Investmentstil geht. Nachdem hier viele Jahre „Growth“ die Nase vorne hatte, wechseln sich in jüngerer Vergangenheit die beiden Investmentstile wieder regelmäßig ab. Aktuell hat gerade einmal wieder „Value“ die Oberhand. Um hier als Investor immer durchgehend gut präpariert zu sein, ist eine Kombination dieser beiden Fonds eigentlich das Optimum. Denn das richtige Timing für diese Trendwechsel gelingt ohnehin nie perfekt. Somit ist eine 50/50 Kombination von Beginn an eine perfekte Basis. Wie gut dieser ständige „Favoritenwechsel“ beispielsweise über die letzten knapp 2,5 Jahre funktioniert und für die Investoren in Kombination bewährt hat, zeigt unsere letzte Grafik.
Die Antwort ist also nicht „Value“ ODER „Growth“, sondern eindeutig „Value“ UND „Growth“ als aussichtsreichste Investmentstrategie. Gerne auch aus einer Hand eines Profis, wie Fabian Förtsch.
Disclaimer:
Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.