Alle Mischfonds enttäuschen in der aktuellen Marktphase – Wirklich?

Ein neues „Trio infernal“ beweist das Gegenteil

Lange Jahre waren sie die unumstrittenen Lieblinge der Anleger – die vermögensverwaltenden Mischfonds. Doch schon seit einiger Zeit wurden die mahnenden Stimmen immer lauter, dass es dort zu Problemen kommen wird, wenn der Aktienmarkt seine nächste Schwäche erfährt und von der Zinsseite einmal Gegenwind kommen sollte.

2022 wird zum Crashtest

Doch wer hört schon gerne auf Warnungen? Allzu gerne verschließt man lieber die Augen, bis es dann tatsächlich einmal so weit ist. Für die Mischfonds brachte das Jahr 2022 nun diese ultimative Bewährungsprobe, wie die Grafik an ausgewählten Indizes zeigt.

Nach 8 Monaten hatte der inländische Aktienmarkt gemessen am Performance-Dax (inkl. Dividenden) satte 19% Wert abgegeben. So viel zur Aktienseite. Doch wer nun auf die übliche Rettung von der Rentenseite gehofft hat, kann schnell am REX erkennen, dass dieser ebenfalls knapp 8% abgegeben hat! Oder anders ausgedrückt, die Umlaufrendite (Durchschnitt aller Zinswerte in Deutschland) sprang von minus 0,28% p.a. zum Jahresanfang auf plus 1,68% p.a. bis Mitte September. Und wir alle wissen, steigende Zinsen bedeuten Kursverluste für bestehende Rentenportfolios. So halbierte sich als besonders markantes Beispiel die 100jährige österreichische Staatsanleihe mal eben im Wert! Wohlgemerkt – wir reden von einem Zinspapier.

Es gab nur eine einzige Chance auf Linderung. Glücklich schätzen konnten sich lediglich all jene Fondsmanager, die ungehedgte US-Dollarpositionen hatten. Denn der US-Dollar legte im selben Zeitraum 13% an Wert gegenüber dem Euro zu, wie man ebenfalls der Grafik entnehmen kann. Da hier aber kaum ein Manager vertreten war, lag der volle Fokus auf genereller Verlustminimierung.

Die Platzhirsche kommen ins Trudeln

So weit zur Theorie. Doch in der Praxis gelang das selbst den in der Vergangenheit Besten nur kaum. Die Grafik zeigt die Resultate einiger bisheriger Marktlieblinge in den ersten 8 Monaten. Allesamt Fonds mit Milliardenvolumen und Top-Managern, die sich aber mit Ergebnissen zwischen -5,75%  bis -11,5% der generellen Tendenz absolut nicht entziehen konnten.

Wachablösung längst erfolgt

Wer besser durchs laufende Jahr kommen wollte, der muss die Augen intensiv nach Alternativen aufmachen. Es gibt sie, nur sind sie nicht leicht zu finden. 

Beispielsweise ein ganzes Trio an ausgewogenen Fondsgeheimtipps fürs Basisinvestment hat der interessierte Anleger nachfolgend zur Verfügung, welches auch bisher in 2022 einmal mehr mit maximal möglicher Stabilität glänzt hat. Per Ende August beispielsweise, liegen die ausgewählten Fonds, der Patriarch Classic Trend 200 (WKN: HAFX6P), der HAC Quant Stiftungsfonds flexibel global (WKN: A143AM) und der Mediolanum Best Brands Global High Yield (WKN:157006), alle drei gewohnt stabil mit minimalem Verlust zwischen 0,75% und 5% hervorragend im Markt und lassen die früheren Favoriten des Marktes damit deutlich hinter sich. Der Hochzinsanleihenfonds Mediolanum Best Brands Global High Yield passt dabei sicherlich nicht ganz in die Rubrik der „vermögensverwaltenden Mischfonds“. Wir haben ihn dennoch bewusst ergänzt, da sich ja seit Jahren die Mär hält, dass man ohne Aktien kein vernünftiges Ergebnis mehr erzielen kann. Mit minus 0,75% YTD per Stichtag 31.8.22 verbucht jedoch genau dieser Fonds sogar das beste Ergebnis und macht viele Kunden mit niedrigem Risiko besonders glücklich. Und das sollte entscheidend sein, wie wir meinen.

Ausnahme oder Regel?

Wer nun auf Seiten der alten Marktfavoriten sitzt, wird natürlich immer schnell entgegenhalten, dass das Jahr 2022 mit Sicherheit eine Ausnahme ist und dort vielleicht nur die ein oder andere „Wette“ im Portfolio bei den anderen Fonds geglückt ist, dies aber definitiv nicht repräsentativ sei. Das können wir im Rahmen unserer Recherchen allerdings so nicht bestätigen. Eher ganz im Gegenteil. Schaut man sich beispielsweise mal die kompletten letzten 2 Jahre an und mischt die empfohlenen Fonds mit den bisherigen Marktfavoriten, so erhärtet sich sogar das 2022er-Bild. Die ersten 3 Plätze gehen auch hier an die drei „Hidden Champions“ der Fondsszene, wie die Grafik zeigt.

Und zwar nicht etwa aufgrund einer höheren Volatilität. Alle Lösungen liegen bei einer Vola von rund 7. Ausnahme der FvS Multiple Opportunities R, welcher mit einer Vola um die 9 deutlich höher liegt. Übrigens, sehen die Abstände auf der Grafik auch noch so harmlos aus, lohnt sich mal ein tieferer Blick. Der Patriarch Classic Trend 200 und der HAC Quant Stiftungsfonds flexibel global haben das Ergebnis vom Platzhirsch FvS Multiple Opportunities über die letzten 2 Jahre mal eben verfünffacht! Ganz zu schweigen von Kunden im Carmignac Patrimoine, der es übe die letzten 2 Jahre noch nicht einmal auf ein Plus-Ergebnis geschafft hat. Bei allen Verdiensten der Vergangenheit muss man sich bei diesen klaren Tendenzen wirklich die Frage stellen, worauf man als Berater oder Endkunde noch warten will, bevor man endlich in die neuen Favoriten umsteigt?  

 Der Name ist Programm

Wie Kenner wissen, ist das Erfolgsgeheimnis von zwei der drei Fondslösungen ja ein jeweils individueller konsequenter Absicherungsmechanismus, der Trendfolgekomponenten mit Antizyklikkomponenten vereint. Beim Patriarch Classic Trend 200 die spezielle „Drittel-Investitionsstrategie“ und beim HAC Quant Stiftungsfonds flexibel global das hauseigene „Pfadfindersystem“. Und genau deshalb sind die exzellenten Ergebnisse der jüngeren Vergangenheit eben auch kein Zufall, sondern konsequente Methode. Der Hamburger VermögensManagement als Fondsmanager des HAC Quant Stiftungsfonds flexibel global, war das sogar so wichtig zu signalisieren, dass sie ihren Fonds deshalb umbenannt haben. Der vorher als HAC Marathon Stiftungsfonds bekannte Fonds, lies aus seinem Namenszug eben weder die weltweite Ausrichtung, noch die flexible Assetallokation, noch den quantitativen Absicherungsmechanismus erkennen. Daher nun der neue Name, der sofort transparent macht, was man bekommt.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass vermögensverwaltende Mischfonds weder tot sind, noch ausgedient haben. Der Bereich ist weiter attraktiv. Man sollte jedoch bei einem bestehenden oder neuen Investment nicht mehr zu stark auf die langen Historienwerte der Marktteilnehmer achten, denn in den letzten Jahren hat eine klare Wachablösung stattgefunden. Dabei aufgrund der Langfristhistorie auf die alten und oft schon überholten Favoriten zu setzen, könnte für die Zukunft fatal sein und deutlich Rendite kosten! (Hier abschließend noch ein kleiner 6 Minuten-Filmtipp, der den Sachverhalt perfekt abrundet). https://www.youtube.com/watch?v=9ZbLjfGFuI0