Alles Sauber + Sex Sells!

Vor einiger Zeit haben wir uns an dieser Stelle schon einmal mit „Reckitt Benckiser” beschäftigt und das Unternehmen durchaus positiv dargestellt.

Die Zahlen zum III. Quartal 2020 unterstreichen diese Darstellung:

  • Der Bereich „HYGIENE”: Hier wächst das Unternehmen in quasi allen Regionen zweistellig (operativ um > 19%!)

Natürlich sorgt „Sagrotan” dafür (in anderen Ländern unter den Namen „Dettol” bzw. „Lysol” bekannt),

  • Aber auch „Durex“ (wofür das ist, behalten wir für uns – Jugendschutz!) trägt zum Wachstum ordentlich bei. Zwischenzeitlich wurde ja bekannt, dass es Menschen in anderen Ländern gibt, die kein Klopapier horten. Dort ist der Absatz i.S. „Verhütung” und „Alkohol/Wein” stark gestiegen. Der Marktanteil von Durex bewegt sich weltweit in Richtung 40%…,
  • Der Online Absatz ist um 45% gewachsen,

Besonders beeindruckend aus unternehmerischer Sicht ist bei Reckitt Benckiser die Tatsache, dass man sich nicht auf seiner Stärke bzw. seinen „Lorbeeren” ausruht, schließlich ist man schon seit einigen Jahren sehr effizient unterwegs – vielmehr läuft seit dem Frühjahr ein (weiteres) Effizienzprogramm (Einsparungen bis heute bei ca. 300 Mio. britischen Pfund). 

Letzteres wurde notwendig, weil die in 2017 erfolgte Übernahme des Herstellers von Babynahrung, Mead Johnson, die Bilanz seitdem stark belastet. Die Erwartungen in diese Übernahme (Kosten: 17 Milliarden US-Dollar) erwiesen sich als zu optimistisch und so wurde in der Bilanz 2019 eine Abschreibung von gut 5 Mrd. Pfund vorgenommen. Seit der Übernahme drücken Schulden (Ende 2019 fast 23 Mrd. Pfund) auf die Bilanz, deren Eigenkapitalquote auf unter 30% gesunken ist (von 46% in 2016). Der freie Cash-Flow (im 1. Halbjahr 2020 lag die Marge hier bei > 18%) sollte sich vor dem Hintergrund der Entwicklungen weiter verbessert haben, was die Schuldentragfähigkeit weiter verbessert.

Fazit: Es handelt sich um eine tolle Firma, die seitens der Bewertung auch nach der Kursentwicklung der letzten Wochen immer noch günstiger bewertet ist, als die vergleichbaren „Pears” aus den USA.

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Photo by Kelly Sikkema on Unsplash