Endlich, könnte man sagen: Deutschland ist mit (mindestens) zwei Playern im Spiel um einen Corona Impfstoff dabei – Biontech und Curevac.
Beide Unternehmen sind an der Börse notiert und die Ausschläge sind – je nach Nachrichtenlage und in beide Richtungen – massiv. Zuletzt lag der Börsenwert bei rund 16 Mrd. bzw. 12 Mrd. US-Dollar. Wohl gemerkt für Firmen, die „im Rennen sind“, bei denen jedoch alles andere auf „Hoffnungen“ basiert.
Jeder mag für sich selbst entscheiden, ob ein Impfstoff, an dessen Entwicklung derzeit beide Unternehmen mit Hochdruck arbeiten, für den Einzelnen eine Option ist. Zu beachten ist, dass derartige Entwicklungen normalerweise doch eher Jahrzehnte und nicht Monate dauern. Gleichzeitig stellen wir an den Zahlen zu den schweren Krankheitsverläufen vermehrt fest, dass der Anteil der tödlichen Verläufe abnimmt. In Schweden behandelt man an Corona erkrankte Patienten beispielsweise mit einem altbewährten Thrombosemittel. Während sich unser Augenmerk (und so auch das der Politik und Medien) nun auf die Entwicklung eines Impfstoffes fokussiert, haben sich parallel Allianzen gebildet, die die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von Covid-19 konzentrieren. Als ein Beispiel sei hier eine solche zwischen dem Schweizer Pharmakonzern Roche und der US-Biotechfirma Regeneron genannt. In einigen Bereichen üblicherweise knallharte Konkurrenten bündeln ihre Kräfte nun, um eine Art „Verteidigung“ gegen die Pandemie zu bilden, so die aktuelle Mitteilung der Unternehmen. Beide sind erfahrene Platzhirsche in der Entwicklung von Antikörpern. Dabei handelt es sich um Proteine, die unser Immunsystem zur Abwehr von allen möglichen Einflüssen nutzt. Im Unterschied zur Impfung geht es also darum, die bereits mit dem neuartigen Virus infizierten Menschen vor nachhaltigen Auswirkungen zu schützen. Der „Antikörper-Cocktail“ wird im Übrigen bereits in zwei klinischen Studien (Phase 2/3) getestet. Selbstverständlich hat auch der geneigte Investor Kenntnis davon.
Die Regeneron Aktie hat sich seit März bereits verdoppelt (Umsatz 2019 8 Mrd. Dollar, Bruttorendite 31%, Eigenkapital 75%), Roche (Umsatz 2019 rund 55 Mrd. Euro, Bruttorendite 27%, Eigenkapital 44%) hat rund 25% zugelegt – im Gegensatz zu den erstgenannten, verdienen beide aber seit Jahren schon „gutes Geld“ und Roche gehört zu den Dividenden-Aristokraten. Dazu ist man in beiden Unternehmen nicht nur mit der Entwicklung, sondern auch mit Produktion und Absatz vertraut.
Sicher: Die potentielle „Story“ bei den beiden deutschen Unternehmen ist deutlich spannender – allerdings erscheinen uns die Bewertungen aktuell ein wenig „ambitioniert“.
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Photo by joel bubble ben/Shutterstock