Es ist keine Frage, „ob“ man in KI investiert, sondern lediglich eine Frage „wie“ man in KI investiert!

Artificial Intelligence oder in Deutsch Künstliche Intelligenz ist spätestens seit ChatGPT endgültig in aller Munde. Werte aus diesem Segment erleben aktuell einen enormen Höhenflug.

Doch ist das alles auch ein nachhaltiger Trend? Und falls ja, wie am besten davon partizipieren?

Fragen dazu an Dirk Fischer, Geschäftsführer der Patriarch Multi Manager GmbH.

917 Family Office:

Nach den Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit zuletzt, kann man sich beim derzeit omnipräsenten Thema Künstliche Intelligenz des Eindrucks nicht erwähren, dass hier nun „die nächste Sau über das Parkett getrieben wird“, Herr Fischer. Täuscht der Eindruck oder könnte es sich hier um ein Strohfeuer handeln?

Fischer:

Beim Thema Artifical Intelligence reden wir definitiv über ein Dauerthema, denn auch wenn viel in die Zukunft geblickt wird, sind wir hier doch schon längst in der Gegenwart angekommen, was dieses Thema von vielen anderen unterscheidet. Wir nutzen künstliche Intelligenz ja bereits jetzt schon in vielen zahlreiche Mustererkennungsbereichen. Automatisch erkennt sie Tumorzellen in menschlichem Gewebe, erkennt Sprachen, Handschriften, oder auch Verkehrszeichen für selbstfahrende Autos, sagt Aktienkurse vorher, übersetzt Texte, erkennt Gesichter oder steuert Roboter für die Industrie 4.0.. Und mit den rapide steigenden Rechnerkapazitäten erhöhen sich einfach nur noch die Einsatzmöglichkeiten in der Zukunft. Also definitiv kein Strohfeuer. KI geht nicht mehr weg, sondern entwickelt sich lediglich ständig weiter. Daher ist es auch nicht die Frage, ob man hier investiert sein will, sondern lediglich wie.

917 Family Office:

Also einfach via Microsoft in eine Entwicklung wie ChatGPT investieren und alles ist gut?

Fischer:

Das kann man natürlich machen, wäre mir aber viel zu eindimensional und mangels Streuung zu riskant. Die Entwicklung in diesem Segment ist so rasant, dass man unmöglich die Marktführer in der Zukunft sicher voraussagen kann. Allein darüber macht schon eine breitere Investitionsstreuung Sinn. Dazu halte ich es für sinnvoll in alle Bereiche der Wertschöpfungskette zu investieren. Also nicht nur in die Entwickler von KI, sondern auch in die Transporteure und Anwender von KI, denn auch in diesen Bereichen wird KI einen enormen Mehrwert bringen, den man nicht verpassen sollte. Besonderen Fokus würde ich allerdings auf das Risikomanagement in diesem Segment setzen, da die Werte ja enorm volatil sind. Mir persönlich ist in diesem jungen und dynamischen Segment auch eine abschließende moralische Komponente nicht unwichtig, aber das mögen Andere anders sehen.

917 Family Office:

Sorry, Herr Fischer, aber das ist mir noch zu theoretisch. Haben Sie mal ein Praxisbeispiel um das zu konkretisieren?

Fischer:

Gerne. Lassen Sie uns mal einen Blick auf den AI Leaders Fund (WKN: A2P37J) des Expertenteams rund um den Stuttgarter Vermögensverwalter Christian Hintz werfen. Ein breit gestreutes Investment in alle Segmente der KI-Wertschöpfungskette. Und, mit einer moralischen Komponente. Denn auf ein Investment in den umstrittenen KI-Wert Palantir Technologies, die Gesichtserkennungssoftware für die Geheimdienste zur Verfügung stellen, wird hier trotz möglicher Kurschancen bewusst verzichtet, da man solche Investments nicht unterstützen will. In einen Wert wie John Deere, der die Ukraine kostenlos bei der Luftaufklärung unterstützt jedoch schon.

Aber zurück zum eigentlichen Kursverlauf. Um die Chancen und Risiken eines solchen Investments aufzuzeigen schauen wir uns zunächst mal die ersten grob 2,75 Jahre seit Fondsauflage Anfang 2020 bis Ende August 2022 an.

Hier erkennt man sofort, dass ein KI-Investment normalerweise gute Nerven erfordert. Die Plus 80% in nicht einmal zwei Jahren nimmt jeder, den Absturz danach ab Jahresende 2021 will dagegen niemand. An diesem typischen KI-Investitionsverlauf sieht man eindeutig, dass man nur mit gutem Risikomanagement investieren sollte.

917 Family Office:

Aber bei aller Liebe, Herr Fischer, aus diesem Kursverlauf ist aber noch keine Lösung dazu zu erkennen.

Fischer:

Korrekt. Denn bis zum 31.8.2022, wo die erste Grafik endet, hat das Fondsmanagementteam des AI Leaders Fund geforscht und getestet, wie sie dieses Volatilitätsproblem in den Griff bekommen kann. Die Lösung lag eigentlich auf der Hand. Denn Volatilitäten werden ja eher von uns Menschen über unsere Emotionen wie Gier, Panik, Angst etc. ausgelöst. Also warum nicht das Risikomanagement des KI-Fonds auch konsequenter Weise an eine KI abgeben? Gesagt getan und seit 1.9.2022 verantwortet das Risikomanagement des AI Leaders Funds alleinig die KI „Topas“.

Welchen beeindruckenden Effekt dies seit daher hat, belegt die zweite Grafik. Denn diese betrachtet ausschließlich den Zeitraum seit Topas das Sagen für das Risikomanagement hat (also vom 1.9.2022 bis 31.5.2023). Und um das Resultat noch deutlicher zu machen, hat die Regie hier als Vergleich den Branchenprimus von Seiten Allianz für dieses Segment als Vergleich eingebaut.

Das Ergebnis flößt einem wirklich Respekt ein. In nur 9 Monaten (per Stichtag 31.5.23) nimmt der AI Leaders Funds dem zuvor Branchenbesten 13,5% Performance ab! Und dies mit einer um ein Viertel niedrigeren Vola, also Schwankungsbreite. Ich denke der Qualitätsunterschied im selben Segment und der clevere Einsatz der Stuttgarter KI-Experten wird hier mehr als deutlich. Sehen übrigens auch die Experten des Cash. Financial Advisors Awards so, die den Fonds in 2022 als einen der vier innovativsten des Jahres auszeichneten.

Daher kann ich mich nur wiederholen, es ist nicht die Frage, ob man in KI investiert, sondern lediglich wie. Wer KI auch in der Risikokontrolle nutzt und auch die moralischen Komponenten im Blick hat, wäre einfach mein persönlicher Favorit.

917 Family Office:

Herr Fischer, vielen Dank für diesen Blick hinter die Kulissen in diesem faszinierenden Segment.

Herr Dirk Fischer, Geschäftsführer der Patriarch Multi-Manager GmbH