Am 22.2.24 ist ganz still und leise und von vielen unbemerkt eine der letzten Mythen für Börsenkritiker gestorben. Der am Nikkei 225 gemessene japanische Aktienmarkt erreichte nach 35 Jahren (!) mit 39098 Punkten einen neuen historischen Höchststand. Wie lang dieser Zeitraum wirklich ist, wird Dirk Fischer klar, wenn seine eigene Firma, die Patriarch Multi-Manager GmbH, heute erst ihr 20jähriges Firmenjubiläum feiert und er sich noch an den letzten Höchststand des japanischen Aktienmarktes als junger Teenager kurz nach seiner abgeschlossenen Bankausbildung in der Deutschen Bank erinnern kann.
Kein Höchststand, wie jeder Andere
Doch warum ist genau dieser neue Höchststand so bedeutend? Ganz einfach, denn das Beispiel des japanischen Aktienmarktes mit seinem jahrzehntelangen Stillstand bzw. Niedergang wurde immer wieder von Aktienkritikern herangezogen, um Regeln oder Faustformel beim Aktieninvestment, wie z.B. den Cost-Average-Effekt oder den langfristigen, unter Schwankungen generellen Anstieg von Aktienmärkten als nicht sicher und mit Ausnahmen versehen, argumentativ zu torpedieren. Gar nicht zu beziffern, wie viele vermeintlich positive Aktien- oder Aktienfondsinvestitionen von Anlegern in der Vergangenheit bereits an diesem KO-Argument gescheitert sind.
Nun lernen wir also: „langfristig“ kann halt manchmal mit 35 Jahren wirklich sehr lang sein, aber am Ende funktioniert ein breit gestreutes Aktieninvestment über die Zeit eben doch immer.
Kritiker würden mir nun vermutlich entgegenhalten, dass sie den Erfolg Ihres Investments aber bitte schön auch noch erleben wollen und nicht am Ende à la Ökonom John Maynard Keynes gelten soll „in the long run we are all dead“ und man hat nichts mehr vom Ertrag seiner Geldanlage gehabt hat.
Akzeptiert. Wir reden ja hier auch nur vom worst-case-scenario einer langfristigen Aktienanlage. In der Regel sehen wir bereits nach 10 Jahren meist mindestens eine Kursverdoppelung (siehe TSI-Fonds WKN: HAFX6Q beispielsweise www.tsi-fonds.de ). Und ganz nebenbei, wenn 35 Jahre Laufzeit viele Investoren „schocken“ würden, dann dürfte die Lebensversicherungsbranche nicht einer der erfolgreichsten Zweige des Finanzdienstleistungssektor sein.
Politikern sollten Japans Erfahrungen eine Warnung sein
Als kleinen warnenden Hinweis an unsere Politiker, egal ob Regierung oder Opposition, sei das japanische Beispiel auch verstanden. Denn es zeigt dramatisch, wie anspruchsvoll und langwierig es ist, eine einmal nachhaltig ins Trudeln geratenes volkswirtschaftliches System wieder stabil auf die Beine zu bekommen. Die japanische Regierung hat dazu über eine Vielzahl von Maßnahmen mehr als eine Generation Zeit benötigt. Unsere eigene Wirtschaftsleistung und der darüber entstehende Wohlstand für die Breite der Bevölkerung ist halt ein ganz zartes gebrechliches Pflänzchen, welches unbedingt gehegt und gepflegt werden muss.
Auch als Anleger vom japanischen Aufschwung partizipieren
Für pfiffige Investoren jedoch besonders wichtig: Die aktuelle Situation stellt vermutlich nicht das Ende der Fahnenstange der Entwicklung da. Ganz im Gegenteil. Wir erleben in Asien (speziell im letzten ¾-Jahr) eine wahre Wachablösung. Während China immer mehr Probleme bekommt, blüht Japan zeitgleich wirtschaftlich fulminant auf. Auch unseren Heimatmarkt lassen die Japaner dabei locker hinter sich, wie der nachfolgende Vergleich zeigt:
Daher kann man den vielen Investoren, die aus Gründen der Vergangenheit nicht in Japan investiert waren, nur raten, unbedingt Ihre Meinung zu überdenken. Japan erntet gerade die Reformbemühungen einer kompletten Generation. Es wäre fahrlässig da nicht dabei zu sein……
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