Wirtschaft und Finanzmärkte sind seit Wochen unter dem Druck von Covid-19 regelrecht eingebrochen.
Was vor der Corona-Epidemie schwer vorstellbar war – dass eine schnelle Korrektur der Wertentwicklung von Immobilien eintritt – scheint in der heutigen Zeit immer realistischer zu werden. Zunehmend herrscht Verunsicherung auch in der Immobilienwirtschaft; was dies im Einzelnen für Immobilienwerte bedeutet, ist im Moment schwer abschätzbar. Entscheidend wird sein, wie lange die Krise andauert, darüber sind sich die Experten zumindest einig.
Was gestern noch als sichere Wertanlage mit stetigem Wachstumspotenzial galt, ist durch Corona heute neu zu bewerten.
Sicherlich kann im Moment niemand abschätzen, ob der Markt und damit die Preise einbrechen werden. Außerdem ist es immobilienspezifisch differenziert zu betrachten. Hotelimmobilien leiden von Anfang an, Wohnimmobilien werden, wenn überhaupt, zum Schluss betroffen sein.
Analysten entwerfen zwei Szenarien zu den Auswirkungen:
a) Schnelle Erholung, bei kurz anhaltender Pandemie, dann wird überwiegend in der Branche mit langsamerer Preisentwicklung oder geringer Stagnation bzw. einer Verschnaufpause bei der Wertentwicklung gerechnet.
b) Weltweite Rezession bei länger anhaltender Pandemie, dann wird nach den Analysten von Savills eine deutliche sinkende Nachfrage aufgrund sinkender Einkommen, höherer Arbeitslosenzahlen auch Auswirkungen auf die Wertentwicklung der Immobilien haben.
Ein Stillstand über mehrere Monate, auch das ist die überwiegende Meinung der Immobilienbranche, führt zu nicht mehr kalkulierbaren Folgen für den Immobilienmarkt.
Tobis Just, der wissenschaftliche Leiter und Geschäftsführer der IREBS an der Universität Regensburg, macht die Belastung der Immobilienmärkte in Deutschland davon abhängig, wie schnell man hierzulande vom Umgang Singapurs oder Koreas mit dem grassierenden Virus lernt. In keinem dieser Länder wurden Immobilien dauerhaft als Anlageklasse in Frage gestellt, nachdem SARS oder MERS in Asien grassierten.
Geht man davon aus, dass dies in Deutschland gelingt, werden wir auch zukünftig von Immobilien als „Betongold“ und sichere Wertanlagen sprechen können.
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