Der annähernd weltweite „Lock-Down“ öffnet uns die Augen. Das Betreiben einer Airline ist ein echt hartes Brot!
Immerhin ist die Deutsche Lufthansa über Jahrzehnte der „Einäugige“ unter den „Blinden“ gewesen, konnte im Schnitt in 7 von 10 Jahren profitabel agieren. Jetzt hat es aber auch die „Hansa“ erwischt, ohne staatliche Hilfe gibt es kein Überleben, daran konnten auch die durchaus kritischen Stimmen von Öffentlichkeit und Großaktionären nichts ändern und mussten am Ende den Plänen zustimmen.
Doch woran liegt das? Nun, im Wesentlichen wohl daran, dass für einen Jahresüberschuss i.H.v. 1 bis 2 Mrd. Euro (2015 – 2019) 135.000 Menschen immer wieder rund 35 Mrd. Euro umsetzen müssen, die Profitabilität einer Airline also ständig unter Druck steht. Einerseits sucht der Preiskampf in der Branche „Seines-Gleichen“, andererseits ist das benötigte, höchst qualifizierte Personal in der Luft und am Boden eben teuer. Dabei wird der Treibstoff, in der Luftfahrt das Kerosin, weltweit stark subventioniert und ist mit rund 50 Cent/Liter, auch aufgrund der kompletten Steuerbefreiung, vergleichsweise billig. Die großen, weltweit tätigen Airlines können deshalb in der Breite auch nur überleben, weil sie staatlich unterstützt werden (z.B. Quatar, Emirates). Alle paar Jahre begeben sie sich unter einen „Insolvenz-Schutzschirm“ und entledigen sich so der Altschulden (insbesondere die US-Airlines: American, Delta, United) oder ihr Heil in Fusionen (IAG bestehend aus der Britisch Airways, Iberia, Aer Lingus u.a. bzw. Air France/KLM) – einige bleiben dabei „auf der Strecke“. So erinnern sich vermutlich nur die Älteren unter uns an die „PanAm“.
Nun beteiligt sich auch der deutsche Staat an „seiner Hansa“, Ende offen und es ist deutlich, dass die Aktien der Airlines allenfalls temporär Spekulationsobjekt der Anleger sind, mitnichten eine gute Idee für den längerfristig orientierten Investor. Vielleicht ist jetzt aber auch der Weg vorgezeichnet, dass sich jedes Land überlegt, ob der Betrieb einer Fluggesellschaft nicht sowieso ein staatliches Prestigeobjekt ist. Im Vergleich zu den Milliarden-schweren Hilfsprogrammen, die aktuell annähern wöchentlich verabschiedet werden, ist die weniger als 6 Mrd. Euro schwere Marktkapitalisierung der „Hansa“ ja relatives „Kleingeld“ (…).
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