Brille? Fielmann!

Diesen Werbeslogan kennen wir alle. Ebenso kommen die meisten von uns über kurz oder lang nicht „drumherum“ – wir brauchen eine Sehhilfe. Und schon sind wir beim Platzhirschen. Auch hier hat der Lockdown ab Mitte März dafür gesorgt, dass schrittweise 95% der Filialen geschlossen werden mussten – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Umsatz. Anders als bei Dingen, die nur „nice to have“ sind, liegt der Fall hier jedoch anders. Bei Brillen und Hörgeräten (wo man auch sehr aktiv ist) werden sich schnell entsprechende Nachholeffekte zeigen, der Kauf der Brille wird aufgeschoben, aber nicht aufgehoben…

Recht typisch für einen Firma, die zu großen Teilen noch in den Händen der Gründerfamilie ist, wurde das Kurzarbeitergeld im Lockdown hier übrigens auf 100% aufgestockt, die Mieten für die Geschäfte weiter voll bezahlt.

Ende 2019 betreibt man 775 Filialen in 14 Ländern (davon 600 in Deutschland, 44 in der Schweiz, 33 in Österreich), ein Zuwachs von 40 Läden, es gibt also im Schnitt etwa alle 9 Tage irgendwo eine neue Niederlassung. Die vor einigen Jahren eingeleitete Expansion umfasst heute Italien, Polen, Slowenien, Holland und, und, und – das hierzulande hervorragend funktionierende Modell wird also ausgebreitet. Hörgeräteakustik wird in etwa einem Viertel der Filialen angeboten.

Der Verkauf von über 8 Mio. Brillen bringt einen Umsatz > 1,5 Mrd. Euro (2019), seit Jahren wächst man aus eigener Kraft um 4% bis 7% p.a., investiert stark (ca. 100 Mio. p.a.), seit einiger Zeit vermehrt in die Vertriebsdigitalisierung.

Hier ist man weltweit einzigartig unterwegs. Kunden können demnächst online, per App, eine virtuelle 3D-Anprobe und einen Sehtest mit Bestimmung von Refraktionswerten machen und sich die Brille dann vor Ort anpassen lassen. Auf Basis der anonymisierten Daten wird ein Algorithmus für diese Online-3D-Anpassung per Smartphone/Tablet geschrieben. Hier sind 300 Mitarbeiter in die Entwicklung involviert.

Unter dem Strich sind Brillen ein Wachstumstrend, insbesondere in alternden Bevölkerungen. Die Geschäfte sind stetig, die Umsätze wiederkehrend (in Deutschland kaufen Brillenträger alle 4 Jahre neu, der Trend zur Zweitbrille ist da), wenig Konjunktur-sensibel. Zudem stellt das Management seit Jahren unter Beweis, dass man in einem umkämpften Markt profitabel, Zukunfts-orientiert und stets Cash-Flow positiv unterwegs sein kann. Die Größenvorteile zahlen sich schrittweise aus (auf gleicher Verkaufsfläche werden 3 – 4 mal mehr Brillen verkauft, ein 6 – mal höherer Umsatz erzielt, als beim Wettbewerb), so dass hohe Qualität zu günstigen Preisen eben auch auskömmliche Margen erbringt.

Fundamental: Eigenkapital bei 70%, die kurzfristigen Vermögenswerte sind fast doppelt so hoch wie die Verbindlichkeiten. Die Dividende ist ausgesetzt (ca. 170 Mio.), was die Cash-Position nahezu opulent macht. Sollte sich die Konsolidierung in der Branche Corona-bedingt verschärfen, dann findet sich hier ein Gewinner.

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Photo by Josh Calabrese on Unsplash