LUXUS Güter Hersteller in der Krise. Wer braucht denn jetzt noch Handtaschen?

In den letzten Tagen haben die 3 Platzhirsche (alles Franzosen), A = LVMH (Louis Vitton Moet Hennessy), B = L´Óreal und  C = Hermés zum ersten Quartal 2020 berichtet. Die Umsätze sind rückläufig, A – 15%, B – 17%, C – 8% – das war in Anbetracht der Ladenschließungen von China/Hongkong/Macau über andere asiatische Länder, Europa und die USA nicht weiter verwunderlich; in Asien werden die Läden seit Anfang April wieder schrittweise geöffnet, das Online Geschäft läuft sowieso weiter.

Hermés der Götterbote:

Bei Hermés (einem der größten Portfoliotitel eines der von uns investierten Fonds) hat sich das Lederwarengschäft (steht für mehr als 50% des Gesamtumsatzes) um 6% verringert, die anderen Produktbereiche liegen – 3% bis – 20%, einzig „Home und Schmuck“ haben um 3% zugelegt. Der „Chef“, Monsieur Dumas, kündigt gleichzeitig noch schwächere Zahlen für das 2. Quartal an, als Folge des Shut Downs in Europa/USA.

Nun zu den finanziellen Fakten: Hermés könnte auf Basis der 2019er Bilanz ein komplettes Jahr OHNE JEGLICHEN UMSATZ bestehen. Die Firma verfügt über eine Netto-Cash-Position von > 4,5 Mrd. Euro (bei knapp 7 Mrd. Umsatz und 1,4 Mrd. freiem Cash-Flow in 2019). Trotz Umsatzrückgang dürfte auch im ersten Quartal „Cash“ übrig geblieben sein, alleine die FCF (Free-Cash-Flow) Marge wird nicht bei den „üblichen“ 20% gelegen haben. Bei den Kosten hat Monsieur Dumas zudem einige Möglichkeiten weil:

  • der Fixkostenanteil relativ zu den variablen Kosten gering ist;
  • das Working Capital historisch immer recht hoch ist, so reichlich Einsparungspotenziale vorhanden sind;
  • wohl nur absolut notwendige Investitionen (Capex) getätigt werden, insbesondere diejenigen in Produktionskapazitäten und Logistiknetz (sinnvollerweise);

Die Aktien ist – zugegeben – teuer! Das ist sie immer – liegt vor allem daran, dass man dort das „Geld mit der Karre einfährt“ – die Höchstkurse im Januar 2020 lagen > 700 Euro, Tief im März < 550 Euro, aktuell 680 Euro – wir lernen: echte Qualität, Stabilität, tolles Management und satte freie Cash-Flows werden von den Börsen/Anlegern/Investoren eben honoriert oder anders ausgedrückt: unternehmerische Top-Qualität ist immer teuer!

Und: auch wenn uns nicht jede dieser Handtaschen gefällt, das Geschäftsmodell gefällt uns! Sehr gut sogar!!! 

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Photo by Krzysztof Hepner on Unsplash