„Resilienz“

Mit diesem Begriff wird allgemein die Fähigkeit beschrieben, ein Trauma ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überwinden. So beschreibt „Resilienz“ ziemlich genau das, was der durch die aktuelle Krise in Zwangspause befindlichen Volkswirtschaft abverlangt. Wir haben einen der steilsten und schnellsten Einbrüche der Wirtschaftsaktivitäten und Kapitalmärkte überhaupt erlebt. Zuletzt hat sich der Stress etwas gelegt, Zeit zum Durchatmen. Nachdem wir in den vergangenen Wochen jedes Investment auf seine Nachhaltigkeit und „Resilienz“ hin überprüft haben, geht es nun darum, den Blick nach vorne zu richten.

Zuerst die gute Nachricht: wir werden den Virus besiegen – spätestens Ende dieses bzw. Anfang kommenden Jahres werden Medikamente zur Behandlung (aktuell laufen weltweit fast 400 Feldversuche) und/oder ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Die Frage ist also nicht ob sondern vielmehr wann die Welt „siegt“.  Vorher gilt es jedoch, den Blick auf die Wochen und Monate „davor“ zu richten. Ein erster Ausverkauf an den Börsen liegt hinter uns, in einigen Ländern Asiens und auch hier in Europa scheint es dank der harten Einschränkungen gelungen, das exponentielle Neuinfektionswachstum zu stoppen, den Zusammenbruch der Gesundheitssysteme zu verhindern. Diese aktuelle Atempause sollte jetzt nicht ungenutzt bleiben. Einfach zu verharren und darauf zu hoffen, dass bald alles zu gewohnten Normalität zurückkehrt, erscheint gefährlich. Es gilt weiter, unsere Strategieportfolios kritisch zu durchleuchten und jedes Investment auf seine Standhaftigkeit zu überprüfen.

Ein wacher, kritischer Blick ist unseres Erachtens jedoch gefragt, allerdings halten wir es für schlichtweg gesagt falsch, in Panik zu verfallen. Die Menschen und auch die Finanzmärkte haben schließlich schon ganz andere Krisen überstanden. Und last but not least sind überall da wo Risiken sind auch Chancen verbunden.

Um es an einem konkreten Beispiel festzumachen: Fluglinien, Veranstalter von Events, Konzerten, Messen, vermutlich auch der Restaurantsektor gehören wohl zur „Hochrisiko-Gruppe“, um im aktuellen Sprachgebrauch zu bleiben. Gleichzeitig gibt es Gewinner, also die Unternehmen, die aus dieser Krise gestärkt hervorgehen. Schnell fallen uns hier die Streaminganbieter ein, auch Firmen, über die wir unsere täglichen Videokonferenzen bewerkstelligen. In der zweiten Reihe dann Baumarktketten (z.B. Hornbach mit seinem umfangreichen Immobilienbesitz) oder Logistiker (z.B. die Stef S.A. aus Frankreich, mit mehr als 50% Anteil unbestrittener Marktführer immer dann, wenn gekühlte Produkte unterwegs sind).

Unsere Aufgabe sehen wir aktuell also genau hier – wir stehen in engem Kontakt zu den Menschen, die die Fonds in den Strategieportfolios lenken. Dort hinterfragen wir genau diese Dinge, sind die investierten Geschäftsmodelle stabil und solide finanziert, sind sie zukunftsfähig, flexibel und funktionieren sie auch in der Krise. Die Spreu vom Weizen trennen, die Resilienz der Unternehmen einschätzen, sind unsere täglichen Aufgaben.

Bleiben Sie gesund!

 

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Bild von jhfl auf Pixabay