Sparen für Kinder: Welche Geldanlage lohnt sich noch?

Egal, ob für den Führerschein, das Studium, die erste Wohnung – etwas Geld auf der hohen Kante braucht man auch schon in jungen Jahren. Im besten Fall haben sich die Eltern um eine vernünftige Geldanlage, auf die das Kind bei Bedarf bzw. bei Volljährigkeit zugreifen kann, gekümmert. Aber welche ist die beste? 

Der einstige Stern am Sparhimmel, das Sparbuch, hat ausgedient. Die niedrigen Zinsen machen das Sparen mit Sparbuch unattraktiv. Es liegt mit einer Verzinsung von aktuell 0,0 bis 0,1 % weit unter der Inflationsrate und ist somit Geldvernichtung mit Ansage.

Eine Alternative bietet das Tageskonto. Dieses zeigt besonders bei regelmäßiger Anlage kleinerer Geldbeträge seinen Nutzen. Der Vorteil liegt in der Flexibilität, da das Geld bei Bedarf, z.B. für eine Klassenfahrt oder für anderweitige kurzfristige Konsumwünsche, jederzeit abgehoben werden kann. Das Tagesgeldkonto ersetzt damit die Funktionen, die früher das Sparbuch für Kinder übernommen hat. Es bietet allerdings eine kaum bessere Verzinsung als das Sparbuch und ist insoweit nicht attraktiver.

Wenn Eltern nicht kurzfristig auf das Geld zurückgreifen müssen, können sie für ihr Kind ein Festgeldkonto eröffnen. Dieses lohnt sich vor allem, wenn sie eine einmalige Geldsumme anlegen möchten, beispielsweise die 3.000€, die die Tante dem Kind zum Geburtstag zur Sicherung seiner zukünftigen Ausbildung geschenkt hat. Je länger das Geld angelegt wird, desto höher ist die Verzinsung. Das Festgeldkonto für Kinder ist dazu besser verzinst als beispielsweise ein Tagesgeldkonto oder Sparbuch. 

Hier handelt es sich jedoch ausschließlich um eine langfristige Geldanlage. Bis zum Ende der Anlagezeit haben sie meist nur gegen eine Strafgebühr Zugriff auf das angelegte Geld. 

Allerdings ist es aufgrund der niedrigen Sparzinsen zurzeit nicht empfehlenswert das Geld für mehr als 1-2 Jahre anzulegen. Auch bei einem möglichen Zinsaufschwung in den kommenden Jahren könnte das Kapital dann weiterhin an das schlecht verzinste Festgeldkonto gebunden sein.

Eine bessere Alternative sind Auslands- und Unternehmensanleihen. Kern einer Anleihe ist es, dass man einem Staat oder einem Unternehmen Geld leiht und dafür Zinsen erhält. Am Ende der Laufzeit erhält man sein Geld wie bei einem Kredit zurück. Anleihen können im Direkthandel bei Banken oder an der Börse gehandelt werden. Möchte man etwas sicherer investieren hilft eine breitere Streuung, z.B. über Anleihenfonds. Eltern sollten bei Unternehmensanleihen auf die Bonität des Emittenten achten. Bei schlechter Bonität ist das Risiko höher. Ein Indiz für ein erhöhtes Risiko sind u.a. höhere Zinsen.

Bei Staatsanleihen ist das Verlustrisiko zwar bedeutend geringer, die Rendite dafür aber auch.

Letztlich bleibt noch der langfristig profitable aber Schwankungen unterworfene Aktienmarkt. 

Eine Option bieten exchange-traded Funds (ETFs). Diese geben die Entwicklung eines ausgewählten Aktienindex wieder und verteilen somit das Risiko auf eine Vielzahl von Aktien. Hier können regelmäßig auch kleine Geldbeträge (ab 25€) monatlich eingezahlt werden. Die zu erwartende Rendite über einen längeren Zeitraum liegt bei bis zu 7 % per anno. Diese Anlageart lohnt sich demnach vor allem für das Sparen auf einen längeren Zeitraum, d.h. 10-20 Jahre. 

Eine bessere Möglichkeit bieten aktiv verwaltete Fonds. Bei dieser Option überlässt der Anleger seine Investitionsentscheidungen einem professionellen Fondsmanager. Zwar sind die Gebühren höher als bei einem passiv gemanagten Fonds, dafür kann der Fondsmanager sein ganzes Können und seine Erfahrung ausspielen und es ermöglichen, dass – anders als bei einem ETF – der Fonds besser läuft als der zugrunde liegende Markt. Die Fondsmanager versuchen einen Mehrertrag gegenüber einer Benchmark oder einem Index zu erzielen und haben im Gegensatz zu einem ETF keinen starren Indexbezug.

Auch diese Fonds sind meist monatlich schon mit geringen Summen besparbar.

Eine weitere Möglichkeit, die Investition in einzelne Aktien, ist risikoreicher. Über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, sind Aktien jedoch recht sichere Investitionen. Hier sollte man überwiegend in dividendenstarke Titel investieren. 

Sparen im Namen des Kindes

Eltern haben die Möglichkeit das Geld im eigenen Namen oder im Namen des Kindes anzulegen. Geld, das im Namen des Kindes angelegt wird, gehört rechtlich gesehen ausschließlich dem Kind. Zwar verwalten die Eltern das Geld bis zur Volljährigkeit des Kindes, verlieren daraufhin jedoch den Zugriff.

Sparen im Namen des Kindes kann insbesondere aufgrund des höheren Freibetrags Steuervorteile mit sich bringen. Die Eltern sollten hingegen darauf achten, dass ab bestimmten Beträgen das Kind nicht mehr kostenlos in der Kranken­versicherung der Familie mitversichert werden kann.

Für welche Anlage sie sich entscheiden hängt mithin davon ab, was sie mit dem Ersparten erreichen wollen, wie lange das Geld angelegt werden soll und ob sie einen einmaligen Geldbetrag anlegen oder turnusmäßig Zahlungen tätigen möchten. Es handelt sich demzufolge um eine sehr individuelle Entscheidung.

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Photo by Damir Spanic on Unsplash