Wirtschaft im Kreuzfeuer zwischen Trump und Biden

Zwei amerikanische, mächtige Männer sind am vergangenen Dienstag offiziell in die Schlacht um die Präsidentschaftswahl im November 2020 gezogen. Im ersten 90-minütigen TV-Duell haben sich der derzeitige Präsident Donald J. Trump und sein Herausforderer Joe Biden einen chaotischen Schlagabtausch geliefert, der nicht nur den Moderator Chris Wallace und wohl alle 23.8 Mio. amerikanischen TV-Zuschauer sondern auch die Märkte durchaus verwirrt zurückgelassen hat. 

Schon wenige Minuten nach dem Beginn der TV-Debatte, die in Cleveland, Ohio stattfand, stritten Trump und Biden um sensible Themen, wie die Corona Pandemie und die Wirtschaft. Trump lobte sich immer wieder selbst für sein Handeln während der Krise: Er habe mit den Einreisesperren gegenüber China und Europa viel mehr Tote verhindern können und die Krise auch immer ernst genommen, versprach, dass man kurz vor der erfolgreichen Entwicklung eines Impfstoffs stehe und wolle die Wirtschaft wieder dahin zurückführen, wo sie vor der Corona Pandemie stand: Auf einem Rekordhoch. Biden kritisierte sein Verhalten natürlich scharf und warf Trump vor nicht nur für die vielen Toten verantwortlich zu sein, sondern dass noch viele weitere Leute sterben würden, wenn sich der Präsident nicht sehr bald smarter verhalten würde.

Insgesamt war das Duell sehr chaotisch: Beide Redner sprachen oft gleichzeitig, immer wieder fiel der derzeitige Präsident seinem Konkurrenten ins Wort, sogar gegenseitige Beleidigungen konnte der Fox-News-Moderator nicht verhindern. Biden beschimpfte Trump als Lügner, Trump versuchte immer wieder von den aktuellen Fragen abzulenken und sie gegen Biden zu richten und attackierte diesen früh und wiederholt auf persönlicher Ebene. Biden wirkte im Verhältnis zum Bulldozer-Trump schwach und unsicher. Einen richtigen Gewinner gab es laut Umfragen in der Bevölkerung nicht. Die erhoffte Debatte war somit nur eine Schlammschlacht ohne entscheidenden Mehrwert.

Damit ist also unklar, wie sich die Präsidentschaftswahl aber auch die weitere Politik im kommenden Jahr entwickeln wird, weshalb Anleger derzeit etwas verhaltener an den Märkten reagieren. Viele befürchten, dass Trump bei einer Niederlage das Ergebnis nicht akzeptieren und man in der Wahlnacht damit keinen eindeutigen Sieger haben werde. Dies könnte zu einem politischen Chaos und Ausschreitungen in den USA führen. Die Futures auf die wichtigsten Wall Street-Indices liegen seit der TV-Debatte auch wie der DAX und die asiatischen Märkte klar im Minus. Aufgrund der politischen Unsicherheit werden nach Ansicht der Experten die Märkte auch bis zum Ende des Jahres unruhig bleiben.

Haben Sie noch Fragen? Dann kontaktieren Sie  uns ganz einfach hier. Und wenn Sie weitere Informationen rund um die Themen  Finanzen, Vermögen und Versicherung erhalten möchten,  können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay