Wo wollen wir investiert sein?

Diese Frage passt gut in eine Zeit, in der wir immer wieder von einzelnen Unternehmen/Marktsegmenten lesen und mit Nachrichten geradezu „bombardiert“ werden. Da wird dann jede Nachricht von zig Analysten, in Blogs und Internetforen „durchdekliniert“. Wir haben aber gelernt, dass in derartigen (häufig als „crowded trades“ bezeichneten) Unternehmen, also denen, die „in aller Munde“ sind, selten Mehrwerte aus Investorensicht zu heben sind. Die besonderen „Trades“ finden sich demgegenüber meist gerade dort, wo die Masse (noch) nicht unterwegs ist.

Vor diesem Hintergrund widmen wir uns heute den Emerging Markets, insbesondere dem Konzentrationsprozess im Barometer für diese Regionen, dem MSCI Emerging Market Index. Der Trend zu passiven Index-Investments, also den ETF´s, hat seinen Anteil dort von 1% (2000) über 10% (2006) auf heute fast 40% erhöht. Dahinter stecken hunderte Milliarden Kapital und – je nachdem, wohin diese gerade fließen – passt MSCI die Indexgewichtung dementsprechend an. Die Quotenerhöhung chinesischer Aktien in Richtung 25% führt dann auch dazu, dass die Korrelation dem MSCI EM in Relation zum chinesischen Aktienmarkt heute bei etwa 0,9 liegt, sich auf 1,0 zubewegt.

Neben allgemeinen Überlegungen, die für jede Art von Index-nahen Investments gelten (z.B. machen die 5 größten Unternehmen im MSCI World 13%, im MSCI EM 23% aus), wirft diese Entwicklung für Anleger, die sich in Schwellenländern tummeln möchten, Fragen auf:

1. Möchte ich in Schwellenländern investiert sein?  

2. Wie soll meine Konzentration/Diversifizierung dann aussehen?

3. Möchte ich die wachsende Bedeutung Chinas in Bezug auf dessen globale Bedeutung – erwartet wird, dass China die USA bis 2029 als größte Volkswirtschaft der Welt abgelöst haben wird – lieber direkt adressieren (die vollständige Streubesitz Marktkapitalisierung im EM Index würde eine Gewichtung von knapp 50% rechtfertigen)?

4. Möchte ich in einer sehr kleinen Anzahl von Ländern investiert sein, die im Index hoch gewichtet sind und über die „alle reden“?

5. Was ist mit den Regionen, die „nach“ China, Indien, Korea, Taiwan, Brasilien, Südafrika und Russland (zusammengenommen haben diese Länder 85% Gewicht im Index) kommen (die 20 Länder „danach“ kommen in Summe auf einen Indexanteil von aktuell 14%)?

6. Möchte ich nicht auch die Regionen investiv verfolgen, die bis heute noch keinen Anteil am MSCI EM Index haben?

Im Prinzip sind diese Punkte allesamt mit einer grundsätzlichen Überlegung verbunden, die uns bewegen sollte. Je weniger „crowded“ bzw. „bekannt“ ein Unternehmen, eine Region oder Branche ist, umso größer sind die Ineffizienzen in der Beurteilung. Daraus folgt, dass hier – bei genauem Hinsehen – auch die größten Chancen liegen. Während der Informationsstand in den etablierten Marktsegmenten also getrost als „Hoch“ bezeichnet werden kann (weshalb es aktiven Managern auch schwer fällt, sich ggü. den Index-Investments abzuheben), ist dieser Informationsstand „am Rande“ eher klein/niedrig/gering. Für den aktiven Manager also im Grunde ein „El Dorado“, um echte Mehrwerte zu generieren…

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Bild von katjen